Podiumsdiskussion im Stadttheater zum Thema Asyl
Mehr als 700 Interessierte bei Debatte vor Ort
Am Sonntag, dem 7. September 2015 haben sich mehr als 700 Menschen die Zeit genommen bei einer Podiumsdiskussion zum Thema Asyl dabei zu sein und mitzuwirken. Es diskutierten die BM von Krumpendorf Hilde Gaggl, LH Dr. Peter Kaiser, Dietmar Tschudnig vom Innenministerium und als weitere Akteure standen Nationalratsabgeordneter Mag. Matthias Köchl von den Grünen, Caritas Direktor Dr. Josef Marketz, Marcel Leuschner von MELLON sowie ehemalige Standard-Redakteurin und Flüchtlingspensionsbetreiberein Elisabeth Steiner Rede und Antwort. Durch den Abend führte Mag. Hans-Peter Premur mit kurzen Lesungen des Intendanten Florian Scholz.
Was habe ich bei dieser Podiumsdiskussion erlebt und erfahren?
- Mehr als 700 interessierte Besucher, ein randvolles Stadttheater > ein Lichtblick
- Die positive Welle der Sympathie und Solidarität war spürbar
- Krumpendorf war und ist wirklich ein Vorzeigeprojekt hinsichtlich Willkommenskultur und professioneller Unterbringung von Flüchtlingen im Einklang mit der Bevölkerung
- Die Akteure waren bis auf den Intendanten Florian Scholz sehr authentisch
- Die Flüchtlingslager-Betreiberfirma ORS und die Exekutive leisten anscheinend gute Arbeit in Kärnten
- Mit den Worten und Zielen des LH konnte ich gut konform gehen > die Handlungen dahinter passen nur nicht immer ...
- In den Gemeinden wo schon Asylwerber leben (54 von 132 in Kärnten) sinken die Ängste und Sorgen der dort lebenden Bevölkerung dramatisch und es kommt fast nirgendwo zu Problemen
- Ich hoffe die Wortmeldung von Marcel Leuschner bzgl. Wertschätzung (auch monetär) der Arbeit von allen NGO bleibt lange in den Ohren des LH und der betroffenen Politiker und verfolgt sie bis in die Träume - solange bis Taten folgen
- In einem persönlichen Gespräch mit dem LH Dr. Kaiser wurden Asylwerber erneut dezidiert aus dem Integrationsleitbild für Kärnten ausgeschlossen - maximal Deutschkurse für Asylwerber können dort aufgenommen werden > nach seinen vorherigen Worten dort sehr unverständlich
- Grenzen öffnen, freier Transit innerhalb EU für Flüchtlinge, Aufnahmestellen an Aussengrenzen einrichten, Finanzierung und Quoten durch die EU reglementieren, den Schleppern die Grundlage nehmen
- Der Papst fordert Unterbringung von Flüchtlingen durch alle kirchlichen Einrichtungen > auch in der katholischen Kirche tut sich einmal von oben her was
- Das sensationelle interkulturelle Buffet von VOBIS war in kürzester Zeit ratzeputz weggegessen und ich hab nichts abbekommen :)
- Die Vernetzung im Anschluss mit anderen NGO Vertretern und Privatpersonen war erfreulich, wichtig und informativ
- Alles in allem ein schöner und wichtiger Abend > die positive Stimmung müssen wir nähren!
Eine kleine Gedankenreise abseits
Was wäre wenn man ...
- den Intendanten einfach einmal nach Hause schickt
- die Subvention des Stadttheaters von jährlich €18.000.000 streicht
- das Theater im klassischen Sinn für 3 Jahre schließt
- €8.000.000 (oder was es auch immer kosten mag) für die Instandhaltung und Servicierung verwendet um sich in 3 Jahren ca. €46.000.000 (!!!) zu sparen, die zB für Kunst&Kultur, Soziales und dergleichen verwendet werden können
- das Stadtheater zur selbstorganisierten Kunstbühne umfunktionieren würde und/oder zu einem Bürgerforum, wo aktiv Demokratie stattfinden kann. Die vorhin angesprochenen "8 Mille" reichen dafür sicher aus ...
- einfach einmal ein wenig kreativ und progressiv sein könnte und das Theater zu einem Haus der Bürger machen könnte ...
TG